wenn man nicht weiß wohin damit

Nein, das ist nicht das „Reiz-Schema“ einer neuen Skat-Variante. Es ist lediglich der Titel eines Kurzberichts über die Jahre 2017 und 2018 im Lüneburger Silcher-Chor, in denen der Chor 66 bzw. 67 Jahre alt war.
In beiden Jahren waren wir „chorisch“ recht aktiv, auch wenn wir das für den Herbst 2018 vorgesehene Konzert auf das Frühjahr 2018 verschoben haben. Dass wir 2017 auf 66 Jahre Silcher-Chor zurückblicken konnten, haben wir für den Titel des Konzerts verwendet (Mit 66 Jahren…..) und auch das passende Lied von Udo Jürgens vorgetragen. Zudem haben wir musikalische einiges Neue versucht, was unterschiedlich gut gelang. Unser Auftritt in Bienenbüttel im Rahmen der Reihe „Musik im Kreis“ war rundum gut, und ebenso gut kam unser adventliches Konzert in Deutsch Evern an. Und danach haben wir, wie es inzwischen schon zur Tradition geworden ist, unser vorweihnachtliches Singen in der Pauluskirche veranstaltet, dieses Mal am Vorabend des 3. Advent.
Über die „Herbsttour mit Damen“ nach Hameln ist an dieser Stelle schon berichtet worden, und zudem hatte Sangesbruder Harry Soltwisch eine Frühlingsfahrt nach HH organisiert, die allseits sehr gelobt wurde.
2018 begann auftrittsmäßig im Juni mit der Teilnahme am Jubiläumskonzert des Gemischten Chors Reppenstedt. Für diesen Auftritt war die Chorleiterin Anka Fiedler verhindert, Ehrenchorleiter Egon Kretzer wollte uns vertretungsmäßig übernehmen und verletzte sich beim Tennis – und so sprang Kreis-Chorleiterin Monika Grade ein. Wir ahnten damals noch nicht, dass sie damit zwar zum ersten, aber beileibe nicht zum einzigen Mal den Silche-Chor leiten würde. Die Zusammenarbeit mit ihr klappte auf Anhieb, und so ernteten wir viel Applaus (auch wenn wir nur 17(!) Sänger auf die Bühne brachten!).
Ein Auftritt im August in der Kurhalle von Bad Bevensen stand unter keinem günstigen Stern. Die meisten Sänger gerieten bei der Anfahrt in einen Stau, und so entstand Hektik und Unruhe, die sich auf die Qualität des Auftritts ungünstig auswirkte.
Zweimal nahm der Chor beim „Lüneburger Chorseptember“ mit Auftritten teil: am 2. September auf der Bühne im Glockenhof, und am 15. September beim Konzert MAGNIFICAT in St. Michaelis.
Da einfach keine rechte Bindung zwischen Chorleitung und Chor aufkommen wollte, entschloss sich der Chor trotz einiger „Bauchschmerzen“, einen Wechsel in der Chorleitung durchzuführen. Monika Grade ist seit Mitte September die „Frau vorm Silcher-Chor“. Mit ihr veranstaltete der Chor am Samstag vor dem 4. Advent das Singen in der Paulus-Kirche.
3 ehemaligen Sängern sangen wir zum letzten Geleit: Willi Rieckmann, Horst Meyer und Georg Stockinger (2x von Egon Kretzer, 1x von Monika Grade dirigiert).
Eisbein gab es im Februar erstmal im Brauhaus Nolte, Grillen erstmals auf der Terrasse des „Vitallissimo“ (MTV-Vereinsheim), und die auf einen Tag geschrumpfte Herbsttour ging zu Airbus nach Finkenwerder und zum Kaffee ins Alte Land. Und wie jedes Jahr schloss die Weihnachtsfeier mit Grünkohl das Chorjahr ab.

Kürzlich erreichte den Chor eine unübliche Anfrage per Mail. Drei  Damen aus Reading/Pennsylvania wollten Lüneburg besuchen und fragten nun an, ob sie einen Probenabend des Silcher-Chors besuchen könnten und – ob wir vielleicht dann mit ihnen gemeinsam ein paar Lieder singen würden. Wie das? Eine doch recht ungewöhnliche Anfrage.

Hintergrund ist, dass die drei Damen in Reading bei dem deutschsprachigen Chor Reading Liederkranz Singers Mitglied sind. Wenn bei einem Auftritt einmal Männer fehlen, dann springen die Damen bei den Männerstimmen mit ein, und daher kennen sie die Männerstimmen von einigen traditionellen deutschen Chorsätzen. So kam dann die Idee der Kontaktaufnahme beim Silcher-Chor zustande.

Kurz und gut: wir luden die Drei ein, und sie freuten sich wie die Schneekönige, bei einem Probenabend des Silcher-Chors dabei zu sein. Zum Abschluss sangen wir gemeinsam die Lieder „Das Morgenrot“ und „Schifferlied“. Wie wir inzwischen aus einer „Dankmail“ wissen, haben die Ladies den Aufenthalt im Chor sehr genossen, vor allem, dass wir ihrem Wunsch entsprochen hatten, ein paar Lieder miteinander zu singen, die sie kannten. Wie schrieb mir doch Ruth Baker: „Es war besonders nett dass wir Das Morgenrot und das Schifferlied gesungen haben, da wir die von zu Hause kennen—Das Morgenrot singen wir jedes Jahr als gemeinsames Lied am Schluss-picnic fuer unser drei-taegiges Pennsylvanisches Saengerfest.“

Einiges hat unsere Besucherinnen doch verwundert, so zum Beispiel, dass wir keine Trachten tragen bei unseren Auftritten. Dass man darauf in Deutschland keinen großen Wert mehr legt, war für sie neu. Und: bemerkenswert fanden sie, dass wir auch Rock’n Roll singen können.

Was mich ein wenig verwundert: ich habe die drei auf dem Chor-Foto, das man auf der Webseite https://www.readingliederkranz.com/reading-liederkranz-singers/ findet, nicht entdecken können. Haben sie sich hinter den anderen Sängern versteckt? Waren sie an dem Tag gerade nicht aktiv? Ist das Foto schon älter? Man sieht, ein paar Fragen bleiben immer….

Schicksale wie dieses gibt es sicherlich einige in unserer Region, was dies so besonders macht ist, dass es mich berührt. Und was mich berührt, will ich teilen. Deshalb bitte ich alle die auch helfen wollen, dieses weiterzutragen und wenn es möglich ist etwas zu spenden. Es gibt viele Gelegenheiten!

Wir haben es getan, was ist mit Ihnen?

Wir suchen immer neue Sänger!  Das Alter spielt dabei keine Rolle!  Schaut ab und an mal rein, hier geht was… MännerStimmen halt!

Jeden Dienstag um 20:00 Uhr in der Aula des Johanneum Lüneburg. Jeder MANN ist willkommen!

Das Jahr 2016 war von vielfältigen Aktivitäten im Chor bestimmt. Eine ganz wesentliche Veränderung war natürlich der Wechsel in der Chorleitung von Winfried Fechner, der mit dem Konzert im Oktober seinen Abschied nahm, zu Anka Fiedler, die mit uns dann schon die Weihnachtsauftritte durchführte.

Ein zentraler Punkt unserer Aktivitäten war besonders im vergangenen Jahr: Was hält das Publikum von dem, was wir präsentieren? Sind unsere Zuhörer und -schauer zufrieden, vielleicht sogar begeistert? Wollen sie wiederkommen und uns erleben oder ist das eher nicht der Fall? Gehen wir doch die wichtigsten Auftritte des abgelaufenen Jahrs unter diesem Aspekt einmal durch:

·         Auftritt in Bad Bevensen zur Eröffnung der neuen Kurhalle, 19. Juni

·         3-Chöre-Konzert in Herdecke/Ruhr, 26. Juni

·         Chorveranstaltung in der PKL, 17. September

·         Jubiläumskonzert in der Freien ev. Gemeinde, 22. Oktober

·         Adventliches Konzert in Scharnebeck, 2. Dezember

·         Weihnachtsveranstaltung in der Pauluskirche, 17. Dezember

Der Auftritt in Bad Bevensen kann in diesem Jahr bezüglich Publikumsinteresse kaum bewertet werden, da infolge der Eröffnungsfeier ein ständiges Kommen und Gehen im Saal herrschte. Das war natürlich beim Konzert in Herdecke völlig anders, wo wir uns wacker geschlagen haben. Natürlich konnten wir stimmlich nicht mit dem Auswahlchor mithalten, der vor uns sang, aber dem Publikum hat das, was wir präsentierten, mindestens ebenso gut gefallen. Wir waren konzentriert und haben uns gut präsentiert, das kam richtig gut an!

Die Chorveranstaltung in der PKL war von daher interessant, dass sie ermöglichte, eine Reihe anderer Chöre zu hören. Für uns zeigte sich wieder einmal, dass es bei solchen Veranstaltungen weniger darauf ankommt, hoch komplexe Chorwerke zu präsentieren, sondern dass man mit zeitgenössischen und vor allem witzigen Liedern das Publikum viel stärker einfängt – was uns gelang.

Höhepunkt der Saison war natürlich unser Chorkonzert zum 65jährigen Bestehen in der Freien ev. Gemeinde. Dazu hatten wir mit dem Frauenchor L’Ohreley und mit dem Rock- und Pop-Chor LoChorMotion zwei Chöre eingeladen, die ein zu unserer Präsentation komplementäres, ergänzendes Programm aufboten. Dieses Konzept kam hervorragend an! Von vielen Besuchern des Konzerts erfuhren wir großes Lob, und auch die beiden mitwirkenden Chöre waren begeistert. Mit diesem Konzert haben wir gewissermaßen die Marschrichtung für die nähere Zukunft abgesteckt: die Mischung macht’s. Wie wir es uns schon seit 3 Jahren vorgenommen haben – wir sollten das Traditionelle nicht vergessen, aber Neueres in größerem Maß hinzu nehmen, und: wir sollten immer einen Scherz, einen Gag einbauen!

Das Adventskonzert in Scharnebeck, bei dem der Silcher-Chor mitwirkte, lief relativ unspektakulär ab; es war sozusagen gefällig und „dem Anlass angemessen“. Für unsere eigene Weihnachtsver­anstaltung gab es wiederum viel Lob aus dem Publikum, das auch immer zahlreicher zu kommen scheint. Das Konzept für diese Veranstaltung stimmt!

Zu den geselligen Veranstaltungen: Eisbein & Co. gab es diesmal in Radbruch bei „Sasse“, und der Grillnachmittag fand wie gewohnt im „Krähensaal“ statt. Beim Grillnachmittag sammelten wir einen schönen Betrag (200 €) als Spende für die Veranstaltung „Essen verbindet“. Die Frühlingsfahrt ließen wir 2016 ausfallen, dafür wurde die Herrentour zur „Herbsttour“ umgestaltet: erstmals mit weiblicher Beteiligung. Wir hatten viel Freude bei dieser Tour, und vielleicht machen wir die Tour ja demnächst immer auf diese Weise?

Weitere Besonderheiten des Jahres waren:

·         Bei der NDR-Plattenkiste konnten wir am 14. April den Silcher-Chor präsentieren; Eckhart Gattermann, Karl Tödter und Franz Peter Schmitz waren vor Ort in Hannover.

·         Eine außerordentliche MV am 10. Mai stellte die Weichen für die zukünftige Ausrichtung des Chors.

·         Die Probenarbeit konnten wir an 3 Samstags-Seminaren vertiefen: am 19. März, 28. Mai und am 15. Oktober.

·         Eine neue Webseite wurde gestaltet, die nun auch per Smartphone aufrufbar ist. Dies wurde durch eine großzügige Spende unseres neuen Mitglieds Thomas Werner ermöglicht.

·         Zum 65jährigen Bestehen des Chors entstand ein Fotoheft mit Bildern aus diesen 65 Jahren sowie eine Anekdotensammlung.

·         Es ist ja schon Tradition, dass Mitglieder des Silcher-Chors den MGV Scharnebeck-Rullstorf bei Auftritten unterstützen. Die lose Partnerschaft, die wir mit dem Scharnebecker Chor in diesem Jahr vereinbart haben, bewog einige Scharnebecker Sänger, uns sozusagen im Gegenzug bei unseren Auftritten zu verstärken (Bevensen, Herdecke, PKL, Jubiläums­konzert).

Winfried Fechner leitete noch einmal den Silcher-Chor, es war sein letzter Einsatz als Dirgent. Foto: t&w | Autor: Frank Füllgrabe

Lüneburg. Seinen 65. Geburtstag sollte der Mensch mit besonderer Würde feiern, oder es ganz lassen. Immerhin geht es um den offiziellen Eintritt ins Rentenalter, um einen neuen Lebensabschnitt, auch wenn es da heute viele andere Regelungen gibt. Der Lüneburger Silcher-Chor hat sich für die noble Variante entschieden, Gäste eingeladen und ein schönes Ambiente gefunden: Im Gemeindezentrum der Freien evangelischen Gemeinde Lüneburg gratulierten natürlich mit Gesang der Frauenchor L`Ohreley und der Rockpop-Chor LoChorMotion, dazu füllten rund 300 Zuhörer den Saal.

Einige Verblüffung zu Beginn: Richard Wagners „Pilgerchor“ aus dem „Tannhäuser“ sang das Ensemble in der Eingangshalle, also gewissermaßen aus dem Off, ein schöner Effekt. Als „feste Größe“ im Konzertbetrieb und als „musikalischen Botschafter der Stadt Lüneburg“ würdigte Bürgermeister Eduard Kolle das Ensemble, nachdem die rund drei Dutzend Sänger dann doch noch auf die Bühne gestiegen waren. Weiterlesen

soll nicht chronologisch alle Aktivitäten des Chors aufzählen, sondern vielmehr einige besondere Momente im Jahr 2015 herausstellen.

Neben den im Folgenden einzeln aufgeführten Ereignissen hatte der Chor es sich nicht nehmen lassen, bei besonderen Gelegenheiten aufzutreten, wie bei einigen runden Geburtstagen (als besonderes Ereignis sticht hier natürlich der 90. Geburtstag von Egon Köllner hervor), bei Hochzeitsjubiläen – und leider auch bei einem Sterbefall, als wir mit Gerd Müdde einen Sangesbruder verloren, der zwar erst vor relativ kurzer Zeit zu uns gestoßen, uns aber mit seinem Engagement und seiner Musikalität schon ans Herz gewachsen war.

Nun zu einzelnen Ereignissen:

Heinz-Erhardt-Show, 2. Auflage: Von der Aufführung her war dieses Konzert ein voller Erfolg; wir waren wohl sogar besser als bei der Erstausgabe. Ansonsten konnten wir bei dieser Aufführung einige Erkenntnisse gewinnen:
– Der Raum der Musikschule ist für derartige Veranstaltungen bestens geeignet.
– Für eine 2. Aufführung gibt es in der Stadt nur ein begrenztes Publikum, zumindest sofern die 1. Aufführung gut besucht war. Eine Zweitaufführung sollte daher nur im Umland stattfinden, nicht in der Stadt.

Frühlingsfahrt:

Die Fahrt per Zug nach Ratzeburg und per Schiff über den See kam bei den Teilnehmern gut an. Die Stimmung war gut, das Wetter während der Schiffsfahrt prächtig, das Mittagessen im Fährhaus Rothenhusen fand allgemeinen Anklang, und dass wir auf der Rückreise in Ratzeburg noch einen Regenschauer überstehen mussten, tat der guten Stimmung ebenso wenig Abbruch wie der überfüllte Zug auf der Rückfahrt.

Konzert Bad Bevensen:

Man war seitens der Kurverwaltung wohl recht zufrieden mit der Publikums-Resonanz, da ähnliche Veranstaltungen nicht so gut besucht waren. Für uns ist es eine Möglichkeit zu testen, ob Ungewohntes beim Publikum „ankommt“ – und das ohne finanzielles Risiko. Demnächst stünde auch ein besseres Ambiente als der Zeltbau zur Verfügung.

Wandelkonzert im Kloster Lüne:

Das war wieder eine interessante Veranstaltung, die auch uns Sängern Spaß macht, jedoch bisher nur wenig Publikum anlockt. Wir sollten, falls wir etwas Derartiges wieder durchführen, möglicherweise dies auf Basis freiwilliger Spenden und ohne Eintritt tun. Für 2016 ist aus diversen Gründen kein Wandelkonzert geplant.

Herrentour: Ullis Touren sind immer hervorragend geplant! Dieses Mal ging es nach Osnabrück, mit Abstechern nach Bremen und ins Umland. Herausragend waren mit Sicherheit die Kulturnacht in Osnabrück und das Varusschlacht-Museum in Kalkriese.

Konzert Wienebüttel:

Es lief wunderbar! Wir hatten eine richtig gute Publikumsresonanz, allerdings hätte das Publikum reichlicher sein können. Offenbar waren Zeitpunkt und Ort nicht glücklich gewählt, was wir für 2016 berücksichtigen. Insbesondere der Kunstpfeifer Geert Chatrou begeisterte das Publikum mit seiner Kunstfertigkeit.

Weihnachtsauftritte:

Wir sangen nach 2 Jahren Pause wieder mal am Weihnachtsmarkt (unter erschwerten Bedingungen wegen des Lärms im Restaurant). Die Qualität der Übertragung auf den Weihnachtsmarkt scheint sich verbessert zu haben.
Zu unserem Auftritt beim Blindenverband lässt sich nur sagen: Freude zu vermitteln ist einfach schön!
Der Auftritt in Deutsch Evern war eine schöne neue Erfahrung. Es ist verblüffend, wie unterschiedlich eine Aufführung wirkt bei unterschiedlicher Umgebung und anderem Publikum.
Unser Auftritt in der Pauluskirche kam vor allem bei Bürgermeister Kolle gut an, der sich eine Fortsetzung wünscht und im nächsten Jahr dafür sorgen will, dass die Veranstaltung in den kirchlichen Veröffentlichungen angekündigt wird.

Werbemaßnahmen:

Nicht alles, was geplant war, hat sich umsetzen lassen. So blieb das Gespräch mit der LZ ohne Niederschlag in der Zeitung, und das Werbesingen musste abgeblasen werden wegen zu geringer Beteiligung. Allerdings: die Idee mit der Werbeseite in der LZ ließ sich realisieren.
Wir benötigen weitere kreative Ideen – und Leute, die sie mit umsetzen.

Chorleiter: Winfried Fechner hat angekündigt, mit dem Jubiläums-Konzert seinen Abschied als Chorleiter nehmen zu wollen. Das ist sehr zu bedauern, aber wir müssen es akzeptieren.

hatten wir uns für das Jahr 2014! Eine besondere Herausforderung sollte die Heinz-Erhardt-Show werden, für die 10 bis 12 Lieder einstudiert werden mussten, die wir noch nie vorher gesungen hatten. Entsprechend intensiv begannen die Vorbereitungen. Im März fanden wir uns zu einem zweitägigen Seminar in Echem zusammen, um uns intensiv auf diese Aufgabe vorzubereiten. Im September wurde dann noch ein Eintages-Seminar als Intensiv-Vorbereitung auf das Konzert abgehalten.

Gleichzeitig probten wir für eine neue Aufführungsform, die wir im Sommer in Lüneburg einführen wollten: Wandelkonzerte. Die Idee dahinter: Das Konzert findet nicht in einem bestimmten Raum statt, sondern der Chor „erwandert“ zusammen mit seinem Publikum einen Ort, singt an verschiedenen Stellen und singt auch zusammen mit seinem Publikum. Die Lieder für dieses Konzert waren uns als Volkslieder zum großen Teil wohlbekannt, einige davon allerdings in einem etwas anderen Gewand.

Um diese anspruchsvollen Ziele erreichen zu können, wurde die Probenarbeit intensiviert; die Probenabende begannen fast das ganze Jahr hindurch schon eine halbe Stunde früher, um 19:30 Uhr.

Am 26. April traten wir bei der Haus- und Gartenmesse im Friede-Bauzentrum auf. Leider standen wir angesichts des vorherrschenden Rummels doch etwas auf verlorenem Posten, da die uns zugesagte technische Ausrüstung nicht verfügbar war.

Am 25. Mai fand unsere Frühlingsfahrt statt. Abweichend vom bisherigen Konzept fanden wir uns nicht zu einer Busreise zusammen, sondern trafen uns in Lauenburg, um an Bord des historischen Raddampfers „Kaiser Wilhelm“ von Lauenburg nach Bleckede zu schippern. Dort erwartete uns im Brauhaus ein exquisites Grillbuffet. Wirt und Gäste des Brauhauses erfreuten wir mit einigen Liedern, bei denen unser Ehrenchorleiter Egon Kretzer das Dirigat übernahm.

Der 4. Juli sah uns dann in Bad Bevensen am Kurhaus. Unter dem Motto „Auf in den Urlaub“ veranstalteten wir dort ein Konzert unter erschwerten Bedingungen: Zum einen war es an diesem Tag außerordentlich heiß, zum anderen fand das Konzert in einem Zeltbau statt, da das Kurhaus sich im Umbau befand. Das Publikum freute sich über eine gelungene Mischung aus Neuem und Bekanntem sowie über Mitsing-Gelegenheiten. Neben Liedern von ABBA und den Klostertalern hatten wir traditionelle Volkslieder im Programm sowie drei Silcher-Chorstücke und die „Lüneburger Heide“.

Das Programm für Bad Bevensen war auch die Grundlage für die beiden kurz danach folgenden Wandelkonzerte. Guten Anklang bei Publikum und Presse fand unser erstes Konzert im Kloster Lüne, das wir mit unserem Publikum singend erwanderten. Es zeigte sich, dass unser Publikum sich gerne zum Mitsingen aktivieren lässt, allerdings hätte es durchaus zahlreicher sein dürfen. Die zweite Auflage des Wandelkonzerts, dieses Mal auf dem Gelände der Psychiatrischen Klinik, fiel dagegen regelrecht ins Wasser. Heftige Gewittergüsse sorgten wohl dafür, dass nur eine Handvoll Besucher den Weg zu uns fand. Wir fanden einen Ausweg und gaben für diese Unentwegten ein verkürztes Gratiskonzert.

Am 26. Juli hatte sich das Wetter dann wieder soweit beruhigt, dass wir einen schönen Grillnachmittag in der Kleingartenkolonie „Krähensaal“ genießen konnten, wobei wir entdeckten, dass wir zum Grillen auch „chorleiterfrei“ singen können.

Die Herrentour vom 5. bis 7. September nach Berlin beinhaltete einen besonderen Programm­punkt: Am 6.9. begrüßten wir auf Einladung des Bundespräsidialamts gut eine Stunde lang die Besucher des Bürgerfests des Bundespräsidenten mit Chorgesang. Eine „Künstlerband“ waren wir – und durften anschließend, mit einem „Künstler“-Schild dekoriert, im Schloss Bellevue und drumherum umher­schlendern. Auch die weiteren Programmpunkte der Tour waren interessant und spannend: die
„ewige Baustelle“ Flughafen BER, das Kabarett „Die Distel“ und die Fahrt über den Wannsee, nicht zu vergessen die unprogrammgemäße Zerlegung unseres Reisebusses in mehreren Etappen durch den Busfahrer.

Am 1. Oktober findet alljährlich der „Tag der Stiftungen“ statt, der uns bisher nicht berührte. Dieses Jahr jedoch hatte uns die Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung in Herdecke/Ruhr zu einem Liedervortrag eingeladen. Anlass hierfür war, dass die Stiftung über unseren Chorleiter, der dem musikalischen Beirat der Stiftung angehört, Männerchöre dadurch unterstützt, dass sie die Erstellung neuer Chorliteratur finanziert. Wir trugen zwei von der Stiftung geförderte Lieder vor, zudem Heinz Erhardts „Gänseblümchen“ und als Gruß „Auf der Lüneburger Heide“. Unser Auftritt kam so gut an, dass wir unmittelbar eine Einladung für einen Auftritt 2016 erhielten.

Auch das Radio wurde in diesem Jahr auf unseren Chor aufmerksam. Am 19. November wurde der Lüneburger Silcher-Chor in der Reihe „Chor der Woche“ im Deutschlandradio Kultur vorgestellt, als ein Chor, der Tradition und Moderne kombiniert und dabei neue musikalische Pfade geht, ohne die alten Wege zu verlassen.

Nicht vergessen werden sollen hier unsere Auftritte bei zwei 60er Geburtstagen, für die wir jeweils ein auf den betreffenden Jubilar umgetextetes Heinz-Erhardt-Lied einstudierten. Und damit kommen wir zum Höhepunkt des Chorjahrs 2014.

Am 18. Oktober fand im Kulturforum Wienebütttel unser Heinz-Erhardt-Abend statt. Die Kosten waren dieses Mal deutlich höher als bei vorherigen Konzerten, und so war es schon eine Frage, ob die Veranstaltung auch wirtschaftlich ein Erfolg werden würde. Aber alle Bedenken waren mit Beginn des Konzerts wie weggeblasen; das Kulturforum war bis auf den letzten Platz besetzt. Und auch künstlerisch war dieses Konzert ein Erfolg. Das Publikum nahm die für Männerchor arrangierten Lieder von Heinz Erhardt, wie die gesamte Veranstaltung, begeistert auf und entließ uns erst nach der dritten Zugabe. Was sich auch hier zeigte: das Publikum liebt es, einbezogen zu werden, und es begeistert sich an „bewegten Bildern“ auf der Bühne. Unser Gast Stefan Keim überzeugte in der Rolle des Heinz Erhardt mit Gedichten, Kalauern und Späßen, und so konnten wir am Ende des Konzerts konstatieren: ein Erfolg auf der ganzen Linie!

Am 1. November hatten wir dann Besuch: die Chorgemeinschaft „Weserlust“ aus Wahmbeck machte einen Ausflug nach Lüneburg. Wir hatten den Gewölbekeller im „Mälzer“ reserviert, und dort trafen sich dann die Lüneburg-Besucher mit lediglich einem Teil des Chors , denn da der Besuchstermin verändert worden war, konnten nicht alle Sänger diesen Termin wahrnehmen. Es gab dennoch ein fröhliches Beisammensein mit viel Gesang, sowie eine Einladung an den Chor zu einem Gegenbesuch.

Unsere Weihnachtsfeier fand in gewohnter Umgebung statt und in bewährter Weise, mit Grünkohl, reichlich Wurst und Fleisch, und natürlich mit Advents- und Weihnachtsliedern, und leitete so gewissermaßen über zum Abschluss des Jahres, zu unserer Veranstaltung „Mit dem Silcher-Chor in die Weihnachtszeit“ am Vorabend des 4. Advent in der Lüneburger Paulus-Kirche. Diese Veranstaltung führten wir damit zum zweiten Mal durch. Die Kirche war recht gut gefüllt, mit äußerst zufriedenen Besuchern. Hier füllen wir offensichtlich eine Lücke in den doch recht zahlreichen Veranstaltungen der Vorweihnachtszeit. Nicht vergessen wollen wir das Singen beim Blindenverband eine Woche vorher, wo wir eine Auswahl aus dem weihnachtlichen Programm zur großen Freude der Anwesenden vortrugen.

Unserem Chorleiter Winfried Fechner sei an dieser Stelle noch einmal herzlich dafür gedankt, dass er den Chor so stark fordert und fördert und uns dabei zu derart vielen Erfolgserlebnissen verhilft.

Unter dem präzisen Dirigat von Winfried Fechner präsentierte der gut aufgelegte Silcher-Chor Lieder von Heinz Erhardt. Autor: ff Lüneburg

„Ich heiße nicht nur Heinz Erhardt, sondern Sie auch herzlich willkommen!“ Da ist er wieder, der tapsige Humorist mit der Birnenfigur und dem schwarzen Kassengestell  der Meister des Flachwitzes, manche sagen: der Erfinder des gepflegten Blödsinns in Deutschland. Heinz Erhardt heißt jetzt Stefan Keim, ist Kabarettist und mit Klassikern, mit Gedichten vom Ritter Fips und natürlich von der verwaisten Made bundesweit unterwegs. Im vollbesetzten Kulturforum Gut Wienebüttel präsentierten Keim und der Lüneburger Silcher-Chor unter der Leitung von Winfried Fechner eine Rundum-sorglos-Revue mit Liedern und Texten des Kalauer-Königs.

„Körperpflege ist in Lappland billig. Man braucht nur Seife, Lappen gibt es da genug!“ Bei manchen Witzen rollen sich einem die Fußnägel hoch. Aber Heinz Erhardt, 1909 in Riga geboren, 1979 in Hamburg gestorben, ist längst eine Legende. Bei Rankings über den wichtigsten deutschen Humoristen landete er  hinter Loriot  auf Platz zwei. Die scheinbare Naivität und Schüchternheit des onkelhaften Riesenbabys, seine geniale Fähigkeit, komplexe Sachverhalte zu entwirren und epische Dramen auf ein kleines Gedicht zu verkürzen, waren in TV-Spielfilmen und unzähligen Bühnenshows  „Ach, was bin ich wieder für ein Schelm heute…“  zu bewundern. Dieser Schelm hatte großen Anteil daran, dass den Wirtschaftswunder-Deutschen im Ausland etwas zugestanden wurde, was ihnen sonst immer so schrecklich zu fehlen schien: trockener, leichtfüßiger Humor.

Der Lüneburger Silcher-Chor (Durchschnittsalter: über 70 Jahre) arbeitet seit einiger Zeit an einem jüngeren Erscheinungsbild: ein neues Repertoire, mehr Popmusik, mehr Spaß, mehr Mut zum Experiment. So hatte der neuen Dirigent Winfried Fechner die Idee, seinen alten Kumpel Stefan Keim mit dessen Programm zu engagieren. Das Ensemble studierte Erhardt-Lieder ein, die für Männerchor arrangiert worden waren: Gassenhauer wie das Lied vom Fräulein Mabel und das von der England-Reise eines betagten Adeligen, wir erinnern uns: „Fährt der alte Lord fort/fährt er nur im Ford fort./Und die alte Misses/gibt ihm ein paar Kisses“, und so fort.

Man tut Heinz Erhardt unrecht, ihn als simplen Blödel-Barden einzustufen. So ganz nebenbei skizziert er seine Mitmenschen; Zitat: „Frau soundso hat zwei Ärzte. Einen älteren, wenn sie krank ist, und einen jüngeren, wenn ihr was fehlt.“ Aber funktioniert dieser Spaß mit seinen heute hinreichend bekannten Pointen auch noch im Jahre 2014?

Der Silcher-Chor wurde mit langem Applaus empfangen und konnte sich der Sympathie des Publikums  ebenfalls durchweg höhere Semester  den ganzen Abend über sicher sein. Den typischen weichen Singsang-Vortragsstil, mit dem Heinz Erhardt etwa Goethes „Erlkönig“ auf Normalmaß stutzte („Wer reitet so spät durch Wind und Nacht?/ Es ist der Vater. Es ist gleich acht.“) adaptierte Stefan Keim, ohne ihn überzustrapazieren. Und der Chor, von der erfahrenen Pianistin Mira Teofilova begleitet, hatte erkennbar seine Freude an den Liedern, die auch mal mit kleinen Comedy-Einlagen angereichert wurden. So hat der Silcher-Chor offensichtlich mit Heinz Erhardt auf das richtige Pferd gesetzt.

Apropos Pferd, noch einmal der Erlkönig: „Er erreicht den Hof mit Müh und Not,/der Knabe lebt, das Pferd ist tot.“

Beitrag aus der LZonline

Winfried Fechner führte den Silcher-Chor temperamentvoll durch das Wandelkonzert im Kloster Lüne.  Autor: hjr Lüneburg.

Möglicherweise ist das der richtige Weg. Einfach mitsingen, ohne besonderen Probenaufwand, und am Ende packt manchen eventuell die Lust, doch regelmäßig dem Gesang zu frönen. So machte es der Lüneburger Silcher-Chor mit seinem Dirigenten Winfried Fechner. Folgerichtig lautete der Programmtitel „Singen mit dem Silcher-Chor“, ein Wandelkonzert rund um Kloster Lüne mit sommerlich sonnigem Inhalt und Aufforderung an das  etwas rare  Publikum, einzustimmen. Ein Experiment, das gelang.

Sachte ändert Winfried Fechner das Repertoire des Chors. Weniger Opernschmelz und romantisch Schweres als bisher, stattdessen dürfen es mal Schlager oder Songs sein. Das berühmte „Halleluja“ oder sogar Abba mit dem beflügelnden „Mich trägt ein Traum“ reihten sich mit technisch versierten Vorträgen ein. Wie pädagogisch inspiriert der Chorleiter agiert, erfuhren die Zuhörer überzeugend: Nach kurzen Anweisungen folgte das Publikum dem Dirigenten mit wachsendem Vergnügen, dergestalt mutierte der ehrwürdige Männer-Chor zum gemischten Ensemble.

 Traditionelles bleibt eine Säule, darunter Silchers „Ännchen von Tharau“, hier aber nun flott auf Plattdeutsch präsentiert  in der Brunnenhalle zu plätscherndem Wasser: ein Ort für volkstümliche Liebeslieder, die den Herren mit hörbarer Freude und kräftigen Stimmen über die Lippen gingen. Mitgesungen werden durfte selbstverständlich auch. „Wohlauf in Gottes schöne Welt“ stand auf der Agenda, passend begleitet von Mundharmonika und Waldzither.

Jeder Raum versprühte eine spezifische Atmosphäre, entsprechend kombinierte Fechner die Beiträge. Im Refektorium beispielsweise hatten Werke ihren Platz, die ein bisschen geheimnisvoll wirkten, wie Franz Schuberts „Die Nacht“, hingebungsvoll interpretiert. Erfreulicherweise brachten die verschiedenen Stationen und Herausforderungen den Silcher-Chor in keinem Moment aus dem Takt. Im Gegenteil, die Stücke saßen präzise. Winfried Fechner hatte die Männer mit klaren Zeichen fest im Griff, regte zu Disziplin an, forderte akkurate Intonation.

Das Vergnügen an der Musik übertrug sich auf die Besucher. Unter der Überschrift „Festival der Lieder“ gab es einen interessanten, überraschenden Akzent zu erleben. Fortsetzung folgt: Am Sonntag, 13. Juli, flanieren die Choristen ab 17 Uhr durch Lüneburgs Psychiatrische Klinik.

Beitrag aus der LZonline